Wieder einmal eine schlimme Maulkorb-Aktion dienstbeflissener Vasallen willkommenskultureller Zensoren an der Stadtspitze, wieder einmal Feigheit vor möglichen Protesten demokratieferner Kreise, wieder einmal die peinliche Verbeugung vor dem politischen Islam in der Stadt: Hamed Abdel-Samad, Islamkritiker, Journalist und Publizist, darf nicht im Dortmunder Keuninghaus reden. Überraschend hat die Stadtverwaltung als Hausherr die für den kommenden Freitag (23.9.) vorgesehenen Veranstaltung „Talk im DKH“ mit dem Freund des Autoren und Publizisten, Henryk M. Broder, abgesagt. Wie Hamed Abdel-Samad erklärte, wurde ihm ein Grund für die Absage nicht mitgeteilt. Offiziell führt die Stadt „organisatorische Gründe“ an. Der AfD-Kreisverband in Dortmund wird dieses Denk- und Redeverbot nicht hinnehmen und hat entschieden, Hamed Abdel-Samad nach Dortmund einzuladen.

Hamed Abdel-Samad, geboren 1972 bei Kairo, studierte Englisch, Französisch, Japanisch und Politik. Er arbeitete für die UNESCO, am Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erfurt und am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München. Abdel-Samad ist Mitglied der Deutschen Islam Konferenz und zählt zu den profiliertesten islamischen Intellektuellen im deutschsprachigen Raum. Seine aktuelle Autobiographie „Mein Abschied vom Himmel“ ist vielbeachtet: Hamads Kindheit in Ägypten ist geprägt von tiefer Religiosität und von brutaler Gewalt. Je älter er wird, desto weniger kann er den Widerspruch zwischen diesen Extremen ertragen. Halt erhofft er sich im radikalen Islam, findet darin aber auch keine Antworten auf seine Fragen und entschließt sich, Ägypten zu verlassen. Erst in Deutschland kann er sich von seiner Vergangenheit lösen und beginnt, sich kritisch mit der menschenverachtenden islamischen Doppelmoral auseinanderzusetzen.

Hier weitere Empfehlungen zu Werken aus der Feder Hamed Abdel-Samads:

Der Untergang der islamischen Welt

Der deutsche Nahost-Experte Hamed Abdel-Samad beschreibt und analysiert anschaulich die Wurzeln der gegenwärtigen Misere in Nordafrika und dem Vorderen Orient. Seine Prognose ist scharf, aber zwingend: Die islamischen Staaten werden zerfallen, der Islam wird als politische und gesellschaftliche Idee, er wird als Kultur untergehen. (Droemer-Knaur)

Mohamed – Eine Abrechnung

Islamistischer Fundamentalismus und Intoleranz sind eine Folge der Überhöhung des Korans und des Menschen Mohamed. Die zentrale Aussage des Buches: Erst wenn Muslime es wagen, Mohameds Unantastbarkeit in Frage zu stellen und ihn Mensch werden zu lassen, beginnt eine Reform des Denkens – erst wenn sie Mohamed als den schwierigen, widersprüchlichen, wohl auch kranken Menschen sehen, der er war. Abdel-Samad seziert mit dem Besteck des Psychologen die Weltreligion Islam: eine Familie mit übergroßer Vaterfigur. (Droemer-Knaur)