Voraussichtlich in der ersten Märzwoche wird er auch für Dortmund wieder erscheinen, der alljährliche Bericht zur Kriminalitätsentwicklung des Polizeipräsidiums Dortmund für das Jahr 2015, der das ganze Desaster um die Kriminalität in unserer Stadt einmal mehr dokumentieren wird. Wie der AfD-Kreisverband Dortmund vorab erfahren hat, soll die ohnehin hohe Anzahl der Einbrüche weiter um rund 9 Prozent gestiegen sein.
2014 gab es bereits bei Wohnungseinbrüchen einen Anstieg auf 3185 – 350 mehr Einbrüche als im Jahr zuvor. Nur 384 Wohnungseinbrüche wurden 2014 aufgeklärt. Für 2015 ist zu erwarten, dass sich die Aufklärungsquote leicht verbessert hat, da die Polizei hier im vergangenen Jahr einen Arbeitsschwerpunkt setzte.
Interessant dürften auch die Zahlen zu den Taschendiebstählen 2015 sein. Hier ist ebenfalls ein erneuter Anstieg zu erwarten, allerdings auch hier bei verbesserten Aufklärungsquoten durch verstärkte polizeiliche Aufklärungsarbeit. 2014 stiegen die Taschendiebstähle in Dortmund um 816 auf 4795. Die Aufklärungsquote lag bei 7,1%.
Neben der extrem hohen Straßenkriminalität und den Einbrüchen in Wohnungen, Häusern und Betrieben sollte endlich einmal vor allem die anhaltend hohe Drogenkriminalität (3273 Fälle in 2014) stärker in den Blick genommen werden. Die meisten Dortmunder kennen die Problematik vor allem aus der Nordstadt, wo große und kleine libanesische, afrikanische und nordafrikanische Drogendealer scheinbar unbehelligt tagtäglich ihrem Geschäft nachgehen. Die Lage: Da es an den EU-Binnengrenzen keine Kontrollen („Schengener Abkommen“) mehr gibt, bringen Drogenhändler auch harte Drogen wie Heroin und Kokain inzwischen gleich kiloweise nach Dortmund: Abseits der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit sind der Handel mit harten Drogen und die daraus erlösten Gelder für die Bürger wie auch für die Dortmunder Polizei extreme Probleme geworden. Da es sich hier zumeist für die Polizei um aufwendige, hochkomplexe Dunkelfeldermittlungen handelt, kann die Kripo bei ihrem derzeitigen Personalstand der brisanten Lage letztlich nicht Herr werden. In der ganzen Breite würde das Drogendesaster erst sichtbar werden, wenn es in diesem Bereich ein vergleichbares „Köln“ gebe, kommentiert zynisch ein Insider. Auch für diesen Kriminalitätsbereich gelte wohl bis hin zum Innenministerium NRW die Auffassung von Offiziellen, dass die Öffentlichkeit durch den Verzicht auf eine realistische Darstellung dieser Problematik nicht „verunsichert“ werden solle, verlautete weiter. Gebe es hohe Aufklärungsquoten in diesem Bereich, heißt es, gebe es auch extrem unbequemen Aufklärungsbedarf der Politik gegenüber der Öffentlichkeit.
Dauer-Überforderung herrscht auch weiter bei der Dortmunder Polizei in den Vorortkommissariaten, den gemeinsamen Dienststellen von Kripo und Schutzpolizei in der Stadt. Hier haben die Beamten inzwischen pro Monat allein zwischen 60 und 100 Ermittlungsfälle (mit identifizierten Tätern) pro Monat zu bewältigen.
Unterdessen gefällt sich der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange weiter in der Rolle des selbsternannten Gesinnungspädagogen. Der Mann ist immer im Kampf gegen „Rechts“. So verordnete Lange seinen Spitzen-Beamten einen Besuch in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache („Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1933-1945“) – ein Vorgang, der von den gestandenen Top-Polizeiführungskräften eher als peinlich empfunden wurde. Aber auch für junge Polizisten hält der politische Beamte Geschichtspädagogisches bereit: Im Rahmen des „Unterausschusses Erinnerung“ dürfen sie den Bus zu einer Mahn- und Gedenkstätte besteigen.
Heiner Garbe
(stellv. Sprecher)
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