Heute will ich ein Geständnis ablegen: Robert Menasse gibt es nicht. Er existiert ebenso wenig, wie Bielefeld, ist komplett gefaked und ich bin daran schuld. Dabei ging es mir natürlich nur um die gute Sache, denn auch in einem bösen AfDler wie mir stecken noch Reste von Menschlichkeit. Ich hatte mich daher entschlossen, einen Schriftsteller zu erfinden, der selbst wiederum geschichtliche Fakten erfindet, die zu schön sind, um noch wahr sein zu müssen. Jetzt soll mein Homunculus Menasse die Carl-Zuckmayer-Medaille erhalten und ich bin sehr gespannt, wer da am 18. Januar als Robert M. erscheinen wird…
Im Gegensatz zu Menasse, hat es den Zuckmayer tatsächlich gegeben. Seine wohl bekannteste literarische Figur war (mit realem Vorbild) der Hauptmann von Köpenick – ein ganz wunderbarer Hochstapler, der den Betrogenen eben jenes Märchen lieferte, auf welches diese geradezu versessen waren. Die heutigen Hasardeure von Welt sind keine verkappten Militärs, sondern bejubelte „Journalisten“ vom Schlage eines Claas Relotius. Die Bühne für deren moralinsauren Schmier ist auch nicht mehr nur das Theater oder ein preußisches Rathaus – die Bühne für die kreativen Meinungsmacher ist unser Kopf:
https://www.nzz.ch/meinung/kolumnen/wann-loesen-wir-die-wahrheitsministerien-auf-ld.1449480
Bevor der Fall Relotius als erledigt zu den Akten kommt (bei den Hitler-Tagebüchern des „Stern“ hat es etwas länger gedauert), erlaubt sich Götz Aly in der „BZ“ die Frage zu stellen, wer denn nun eigentlich die vielen Journalistenpreise an den wackeren Halunken verteilt hat. Als Antwort listete er ein „Who Is Who“ des politisch-medialen Komplexes auf. Das jedoch war der Redaktion der Berliner Zeitung dann offenbar zu viel der Aufklärung…
https://www.achgut.com/artikel/fundstueck_relotius_kolumne_von_goetz_aly_fuersorglich_amputiert
so hat man den Artikel noch einmal, ohne die vielen edlen Rösser und Reiter zu nennen, überarbeitet:
Letztlich scheint der Skandal aber kaum jemanden ernsthaft zu beunruhigen. Harald Schmidt, der im altersweisen Endstadium seiner Karriere angekommene Berufszyniker a.D., diagnostiziert ebenso trocken, wie niederschmetternd: „Relotius? Fälschungen? Interessiert die Leute null“:
Da Ironie und Zynismus nur an ein halbwegs intelligentes Publikum adressierbar ist, hat Schmidt längst aufgegeben. Seine ehemaligen Kollegen üben sich in der Wiederaufarbeitung des Altbekannten: fade Witze und anarchiefreies Geblödel. Die Lust am fröhlichen Tabubruch ist der Angst vor dessen Folgen gewichen:
https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2019/angst-essen-lachen-auf/
Ganz egal, ob es Humoristen oder Journalisten sind – die Ausübung von publikumswirksamen Professionen hat sich mit der Unterwerfung unter die herrschende Multikulti-Doktrin grundlegend geändert. Das fällt groteskerweise vor allem jenen Zugewanderten auf, denen Deutschland einmal ein Vorbild war…
https://www.achgut.com/artikel/unter_der_regenbogenfahne_der_entgrenzten_toleranz
während sich die romantisierenden Restgermanen in der untergehenden Sonne ihrer Selbstgerechtigkeit wärmen:
Ein Kölner Zauberlehrling mußte in der vergangenen Woche feststellen, daß jene Geister, die man kürzlich noch rief, schon jetzt ein bedrohliches Eigenleben entwickeln…
und selbst im szenigen Bermuda-Dreieck sind die Stürme der Zeit angekommen:
Selbst im Lager der Hilfsbereiten greift Hilflosigkeit um sich…
https://www.achgut.com/artikel/unbegleitete_minderjaehrige_auslaender_hilferuf_eines_betreuers
und Lernprozesse Einzelner mutieren zum Höllentrip:
Warnende Stimmen gab es genug. Thilo Sarrazin zog als Rufer in der roten Wüste den Unmut seiner Genossen auf sich. Jetzt erhält er Zuspruch ausgerechnet vom Doyen der deutschen Islamwissenschaft Prof. Tilman Nagel:
https://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/unterstuetzung-fuer-thilo-sarrazin.html
Immer mehr Rentner würden nach Osteuropa auswandern, wundert sich die Zeitung „Welt“ und vermutet als Ursache die dort geringeren Lebenshaltungskosten. Das mag eine Rolle spielen. Für die Erkenntnis anderer Gründe fehlt den Weltlingen noch die investigative Neugierde:
Man hätte die Betroffenen ja durchaus mal fragen können, warum es sie nach Ungarn, zum bösen Orban zieht. Nicht? Na, dann schauen wir eben in die Leserkommentare unter dem Artikel. Da sind immerhin schon über 500 Meldungen aufgelaufen. Auch so kann man der Lösung des Rätsels näherkommen. Wann immer in Deutschland ein Herbst droht, ist in Ungarn noch wärmster Sommer. Dazu unser Artikel der Woche von Alexander Meschnig:
https://www.achgut.com/artikel/der_deutsche_herbst_2015
Der Autor beschreibt mit Hinweis auf Alexis de Tocqueville die Kunst der Machtausübung in einer scheinbar freien Gesellschaft. Die soziale Ausgrenzung der Andersmeinenden ist das wesentliche Mittel zu deren Disziplinierung. Nur hartgesottene Abweichler lassen sich davon nicht beeindrucken. Wenn aber gar nichts mehr half, war die Nazikeule im neuen Deutschland noch immer das letzte Mittel der Wahl. Allein die Dialektik der inflationären Anwendung des Schmähwortes „Nazi“ läßt seine dämonisierende Wirkung zunehmend verblassen:
https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/ueberall-nazisraus-aber-wo-sind-sie-denn-nur/
Eine öffentlich-rechtliche Exorzistin twitterte gar, Nazi sei inzwischen jeder, der nicht grün wählen würde:
Treppenwitzig: Kaum jemand wollte Nicole Diekmann glauben, daß der dumme Spruch noch ironisch gemeint sein könne, denn von „Haltungsjournalisten“ ist man inzwischen so einiges an Kappes gewohnt:
https://www.publicomag.com/2019/01/vier-meldungen-und-ein-trauerspiel/
Da die verbale Nazikeule nun nicht mehr zuverlässig greift, langt man immer öfter auch zu physischem Werkzeug. Frank Magnitz wurde ebenso brutal, wie hinterhältig angegriffen und dabei schwer verletzt. Seither führen die Medien einen bizarren Tanz um die Nachrichten zu diesem Gewaltverbrechen auf. Nicht etwa dem Betroffenen gilt die Sorge, sondern einer ihm unterstellten Instrumentalisierung der Tat! Allein 30 verschiedene Beiträge haben sich hier in der vergangenen Woche nur zum Thema „Bremen“ angesammelt. Ich erspare uns die Auflistung dieses Konvoluts und wünsche statt dessen Frank Magnitz schnelle und gute Besserung.
Andreas Urbanek
Sprecher AfD-Kreisverband Dortmund