Die gute „Tante Ju“ ist auch nicht mehr die Jüngste, das steht mal fest. Es es gilt unter ihren Liebhabern jedoch nicht als uncharmant, dies offen auszusprechen. Trotzdem fasziniert die betagte Dame mit Konfektionsgröße 52 in ihrem altmodischen Plissee-Kleid aus Wellblech noch immer Flugzeug- und Technikenthusiasten in aller Welt. Nur wenige Exemplare sind aktuell einsatztauglich und werden mit Liebe und Fachverstand gepflegt und auch geflogen. Unter Piloten gilt die Maschine als gutmütig und überaus zuverlässig. Trotzdem ist vor einer Woche eine Ju-52 am Piz Segnas wie ein Stein vom Himmel gefallen:
https://bazonline.ch/wissen/technik/eine-abgestuerzte-legende/story/12391883
Die Piloten waren erfahren, der Wartungszustand galt entsprechend Schweizer Standards als hervorragend, die Sicht war gut – das Unglück traf Passagiere und Besatzung aus heiterem Himmel. Nun rätseln die Experten, wie ausgerechnet eine „Tante Ju“ zum Absturz gebracht werden konnte. Waren sich die Piloten zu sicher, daß der unvergängliche Brummer in Sachen Auftrieb auch bei langsamem Flug noch immer genug Auftrieb haben wird, so wie das für eine Ju-52 nun mal verbürgt ist? Der Mangel an Demut vor den Kräften des Schicksals hat nicht selten zu entsetzlichen Katastrophen geführt. Ein für unsinkbar gehaltener Luxusliner wurde durch die Hybris der Schiffs- und Unternehmensführer vor mehr als 100 Jahren zum Grab für über 1.500 Menschen und obwohl die Titanic seitdem als Sinnbild für Machbarkeitswahn und Selbstüberschätzung steht, ist das Laster der Hoffart mittlerweile endemisch:
Der Wertewandel könnte nicht grundlegender sein. Auf den liberalisierten Jahrmärkten der Eitelkeit gilt der Bescheidene heute immer als der Dumme. Tragisch aber wird es – wie Miegel ausführt – wenn die Selbstüberhebung von der Führungsebene Besitz ergreift. „Die Hoffart von Politikern reißt oft mehr mit als sie selbst. Sie hat schon ganze Reiche zum Einsturz gebracht.“ Zitatende.
Während der linke Mainstream nicht müde wird, sich diesbezüglich auf Trump zu kaprizieren, wäre ein Blick nach China vielleicht noch aufschlußreicher…
Man könnte die Posse um die Ächtung eines „Bären von sehr geringem Verstand“ als unerheblich betrachten, wäre sie nicht symptomatisch für ständig wiederkehrende Muster aus der Vergangenheit. In den roten Herrschaftsbereichen haben sich die Perioden von Eiszeit und Tauwetter regelmäßig abgewechselt. Nach Väterchen Stalin kam der Reformer Chrustschow, der wiederum vom Hardliner Breschnjew abgelöst wurde. Das autoritäre Erbe Maos verwandelte der wirtschaftsliberale Deng Xiaoping in eine sanft gelenkte Marktwirtschaft mit atemberaubenden Wachstumsraten bei gleichzeitiger außenpolitischer Zurückhaltung. Sein Nachfolger Xi Jinping neigt hingegen zu hegemonialen Ambitionen und stößt damit zunehmend an seine Grenzen…
Es bleibt also spannend, im Reich der Mitte. Ein Selbstläufer ist das chinesische Modell noch lange nicht. Allerdings haben die Chinesen (anders als die verstockten Bolschewisten in der Sowjetunion) eine enorm steile Lernkurve. Selbst die Methode von „trial and error“ kann Erfolg versprechen, wenn man denn bereit ist, aus „error“ auch die richtigen Schlußfolgerungen zu ziehen. Davon hat man sich im Land der Restdeutschen weit entfernt:
https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2018/deutschland-ist-abgebrannt/
So pflegen die Hypochonder Westeuropas ihre neurotischen Ängste, vor Risiken, deren Eintrittswahrscheinlichkeit nach wissenschaftlichem Ermessen bei Null liegt:
https://www.nzz.ch/meinung/komm-gvo-ld.1407820
Orthorexe Trendsetter (neudeutsch: Influencer) verlangen nach glutenfrei-veganer Nahrung und bekommen Schweißausbrüche beim Gedanken an geringste Spuren von E300 im Gemüse. Gleichzeitig zieht man sich gern allerlei gestreckten Schnee durch die Nase oder läßt sich giftigen Farbstoff unter die Haut stechen, weil der Zeitgenosse „hip“ sein will, um unter
seinesgleichen mitreden zu dürfen…
https://www.welt.de/wirtschaft/article180671818/Tattoos-EU-Kommission-will-Farben-regulieren.html
Während man sich also zugedröhnt mit der neuesten Partydroge über zu niedrige Grenzwerte von Didecyldimethylammoniumchlorid für den Zucchini-Salat echauffiert und der nächste Joint schon die Runde dreht, weist ein angehender Literaturstudent auf mangelnde Achtsamkeit im Lehrbetrieb hin. Das wirft die Frage auf, ob den überempfindlichen Helikopterkindern Weltliteratur überhaupt noch zugemutet werden kann:
https://www.sueddeutsche.de/bildung/psychologie-vorsicht-dostojewski-1.4075728
Egal ob „Game of Thrones“ oder „Breaking Bad“ – beim abendlichen Serienkonsum dürfen die blutigen Fetzen fliegen. Für Shakespeare aber oder Dostojewski braucht der frischimmatrikulierte Prinz Muttersohn einen Disclaimer. Selektive Hysterie als Massenphänomen:
Was heute normal oder unnormal ist, entscheiden die Inquisitoren des Gutmenschentums am eigenen Wertekompaß. Hate speech? Ja, bitte! Wenn es die Richtigen trifft…
Also sprach George Orwell: „Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher als andere.“ Ob man nun Volksverhetzer oder Satiriker ist, entscheidet allein jener Zweck, der die Mittel heiligt…
https://bazonline.ch/leben/gesellschaft/dreckskultur-und-koeterrasse/story/12007867
Auch ein CDU-Ministerpräsident ist zunächst dieser Meinung: Gelobt sei, was seine Macht erhält. Wenn es für eine rot-schwarze Mehrheit nicht mehr reicht…
nimmt man halt die Genossen von der Ex-SED mit ins schwankende Boot. Hat doch früher auch gut funktioniert:
http://www.prabelsblog.de/2018/08/die-nationale-front-kommt-zurueck/
Gerade noch erschien uns Herrn Günthers Mut zur Wahrheit bewundernswert, da kommt prompt der Rückzieher. Die Chefin war wohl „not amused“ über so viel Ehrlichkeit:
Bislang noch nicht dementiert wurde die folgende Offenbarung einer von allen guten Geistern verlassenen Christdemokratin:
„Es brauche aber deshalb niemand Angst zu haben. Dies beweise zum Beispiel ein Blick auf Rotterdam oder Amsterdam, wo Einwanderer bereits die Mehrheit bildeten.“ Zitatende
Ob Frau John schon einmal in Malmö, Marseille oder Ferrara war?
https://bazonline.ch/ausland/europa/die-schwarze-axt/story/15199232
Zugegeben, so weit müßte sie gar nicht reisen. Schon ein Besuch in Duisburg hätte seinen eigenen Reiz…
und selbst im beschaulichen Unna wird das Zusammenleben täglich neu ausgehandelt…
wie auch in Potsdam…
https://www.achgut.com/artikel/der_willt_doch_nur_spielen
Hannover…
https://juergenfritz.com/2018/08/08/63-jaehrige-vergewaltigt/
oder Pinneberg:
Von zwei Familien wird dort berichtet. Den Rest darf sich der geneigte Leser dazureimen. Polizeiintern ist zu lesen: „Grund der Auseinandersetzung waren Streitigkeiten zwischen zwei Großfamilien, die in erster Linie in der Türkei ausgeführt werden.“ Weiterhin ist der Einsatz von 24 Funkstreifenwagen, 8 Rettungsfahrzeugen und einem Notarztfahrzeug vermerkt. Es wurden zwei schwer, ein mittelschwer und drei leicht verletzte Personen überwiegend mit Stichwunden in Krankenhäuser eingeliefert. Haftgründe lägen, nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft, nicht vor. All diese Details müssen öffentlich nicht mitgeteilt werden, ist doch jedem Welt-Leser auch so klar, daß es nicht die Schulzes und die Lehmanns waren, die sich im lauschigen Pinneberg bis aufs Blut befehdet haben.
Das Thema Migration und deren Folgen bleibt also in den Schlagzeilen und gelegentlich finden sich auch abseits der großen Leitmedien noch interessante Hinweise auf Ursachen und Wirkungen der grenzenlosen Ohnmacht der Europäer, so wie hier – im Artikel der Woche:
„Nichts wird dem Menschen weniger verziehen, als recht gehabt zu haben.“ Da der Aphoristiker Wolfgang J. Reus mit diesem Spruch allzu recht gehabt hat, rumpelt es erneut in der SPD. Der sozialdemokratische Sympathieträger Ralf Stegner hadert mal wieder mit seinem prominenten Parteifreund Thilo Sarrazin:
Bei den Linken nimmt das Projekt von Frauke Wagenknecht konkrete Gestalt an:
https://sezession.de/59103/wagenknecht-die-soziale-frage-und-wir-3
Auffällig ist, daß sich die Oskar-Preisträgerin noch unauffällig zurückhält:
Doch Vorsicht liebe Sahra! Von Petry lernen, heißt nicht unbedingt spalten lernen. Es kann immer auch schief gehen, selbst wenn man über heiße Verbindungen verfügt:
Da wir schon bei Klatsch und Tratsch sind – hier die letzte investigative Wasserstandsmeldung zum mutmaßlichen Ende einer Männerfreundschaft:
„Der neue Schlüsselbegriff des Flügels heißt Kultur. Diese, der ganze Komplex von Prägungen und Traditionen, soll nicht vieldeutig sein, sondern das, was alle Mitglieder der jeweiligen Kultur auf eine bestimmte „Identität“ festlegt.“ Zitatende.
Na, das wäre immerhin keine so schlechte Neuausrichtung. Vielleicht wird es ja doch noch was, mit der „geeinten Mitgliederschaft“.
hofft
Andreas Urbanek
Sprecher AfD-Kreisverband Dortmund