Es ist unter den Politbürokraten der EU kein Geheimnis, daß man besser einen Termin vor 11:00 Uhr bei Jean-Claude Junker vereinbart, sofern ein ernstes Anliegen vorzutragen sei – denn wenn die Sonne ihren Zenit über Brüssel erreicht hat, kann sich der mächtigste Mann der Europäischen Union schon schwer im Glimmer befinden. Der respektlose John Cleese soll ihm gar den Spitznamen „Jean-Claude Drunker“ verpaßt haben:

https://www.heise.de/tp/features/Schwer-krank-oder-sternhagelvoll-4109499.html

Das grobmotorische Gewackel des EU-Kommissionspräsidenten sei aber keinesfalls vom Suff verursacht! Vielmehr plage den unermüdlichen Flickschuster der europäischen Zerrissenheit sein Ischias! Deutlich sieht man an seinem entspannten Gesicht die ungeheure Schmerzentfaltung:

https://www.youtube.com/watch?v=oecvYFq_wi0

Links Bussi, rechts Bussi, hoppla – kann den mal jemand festhalten? Hey Jean-Claude, was sollen denn diese peinlichen Dementis? Rückenprobleme? Du warst nicht nur hackenstramm, sondern auch vollkommen dicht bis unter die Fontanelle! Kommt in den besten Familien vor. Vergleichbaren Spaß hatten wir zuletzt mit Boris Jelzin, der sich auf einem Empfang im Weißen Haus derartig die Kante gab, daß er später lebenslustig seinen Leibwächtern entwischte, die ihn in Unterhosen dann mitten auf der Pensylvania Avenue wiederfanden, wo er erfolglos versuchte ein Taxi anzuhalten. Das aber ist mehr als zwanzig Jahre her und beschreibt den Zustand des damaligen Russlands besser, als es jeder westliche Kremlastrologe je gekonnt hätte. Heute ist Drunker Junker der geeignete Repräsentant, um allegorisch zu zeigen, wie zielsicher Europa durch die Weltpolitik torkelt. Je nach Pegelstand werden entweder Ohrfeigen verteilt…

https://juergenfritz.com/2018/07/12/juncker-betrunken/

oder Glatzen geküsst…

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/oswald-metzger-zur-ordnung/wider-den-eu-groessenwahn/

und notfalls wird auch Merkel geknuddelt, wenn die Mutter aller Rettungspakete sich gegen das eigene Bundesverfassungsgericht positioniert:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/kauf-von-staatsanleihen-regierung-an-der-seite-der-ezb-15676671.html

Inzwischen sorgt nicht nur die indirekte Staatsfinanzierung durch die EZB beim Bürger für Verunsicherung, auch die Diskussion um die tickende TARGET2-Bombe hat den akademischen Elfenbeinturm verlassen und wurde von bösen Populisten instrumentalisiert, um Lieschen Müller in Angst und Schrecken zu versetzen. Daher nimmt sich der sachkundige Herr Kaiser von Spiegel-Online die Zeit, um in einer furiosen Märchenstunde Entwarnung zu geben: „Die Ungleichgewichte verschwinden mit der Zeit automatisch, wenn die Wirtschaft in allen Euroländern normal läuft und die EZB ihr Anleihekaufprogramm einstellt. Das könnte bald der Fall sein.“ Zitatende.

Fake-News oder besser gesagt Fake-Fiction?

https://www.mmnews.de/wirtschaft/78178-spiegel-fake-news-zu-target-2

Das Thema aber scheint heiß zu sein, denn auch auf Zeit-Online beschwichtigt Mark Schieritz seine Leser: „Die Forderungen und die Verbindlichkeiten sind fiktive Größen. Sie existieren virtuell, in den Bilanzen der Zentralbanken, nicht in der realen Welt.“ Zitatende.

Nun könnte man versucht sein, dem wirtschaftswissenschaftlichen Korrespondenten der „Zeit“ mal zu erklären, daß auch das Geld an sich vorrangig nur als Buchgeld in Form von Nullen und Einsen in den Zentralcomputern der Banken existiert. Seit Aufhebung der Goldbindung im Jahr 1971 ist das Geld selbst allenfalls noch ein virtuelles Versprechen auf Tauschbarkeit und Wertbeständigkeit. Natürlich sind daher geldwerte Forderungen und Schulden ebenfalls nur fiktive Größen. Lieschen Müller nun aber weismachen zu wollen, daß daher keine realen Konsequenzen zu befürchten seien, ist schon mehr, als nur dreister Dummfang…

https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/target2-ist-volkswirtschaftliche-schadensmaximierung/

Soviel zum Phänomen „Geld“. Kommen wir jetzt zum zweiten Kernthema der Woche: „Sex“!

In Schweden reicht es nicht mehr aus, sich nonverbal zum Austausch von Orgasmen zu verabreden oder gar durch Zärtlichkeit und Augenaufschlag das Begehren anzumelden. Nein – ein Vertragsverhältnis soll in Zukunft die Geschlechterfronten klären!!

„Was macht eigentlich der Typ da in unserem Schlafzimmer?“
„Ach Schatz, jetzt sei nicht sauer. Das ist doch nur der Notar.“

https://www.nzz.ch/meinung/ja-heisst-ja-nein-danke-ld.1401881

Das Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit hat sich offensichtlich verändert. Die Zeiten der romantischen Liebe sind wohl endgültig vorbei. Mann fragt sich nur, was für ein verbiestertes Männerbild hinter dieser kruden Idee steckt. Ein jeder Macker steht also im Verdacht, bar jeder Empathie, lediglich als gefühlloser Triebtäter unterwegs zu sein. Überall tumbe Terzel, die unfähig sind, die Gefühle und Wünsche einer Frau zu erahnen? Mag sein, daß man sich in Zeiten von Tinder und Parship bald vertraglich zum Akt verabredet. Die unzeitgemäß Ewiggestrigen, die den Unterschied zwischen Sex und Erotik noch kennen, wenden sich mit Grausen.

Vielleicht hat der neue Trend zum Prüdo-Feminismus aber auch naheliegendere Ursachen, die das Vorstellungsvermögen jener, die schon länger hier wohnen, schlicht überfordern…

http://www.sueddeutsche.de/panorama/gruppenvergewaltigungen-essen-prozess-1.4052121

Wenn selbst im sonst so bewährten „Süddeutschen Beobachter“ derart antiziganistische Berichte auftauchen, muß man sich ernsthaft Sorgen machen um den Zusammenhalt des gutmenschlichen Lagers. Jetzt, da die Probleme in den Wohlfühlgegenden des rotgrünen Spießertums angekommen sind, finden die Willkommenskulturellen von einst ganz neue Worte:

https://www.welt.de/politik/deutschland/video178843286/Berlin-Charlottenburg-Wie-arabische-Familienclans-die-buergerlichen-Stadtviertel-erobern.html

Andere Genossen aus spezialdemokratischer Provenienz sind der Meinung, man dürfe niemanden zurückweisen, müsse einfach nur schneller handeln. Na dann… auf, auf!

https://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/die-worte-des-herrn-geisel-zum-asylproblem-sind-nicht-ganz-klar

Im bereits erwähnten linken Wochenblatt „Die Zeit“ erschien am 11. Juli ein Artikel mit „pro“ und „contra“ zum Streit um die private „Seenotrettung“ im Mittelmeer. Allein, daß es eine Redakteurin wagte, jener These ihre Antithese entgegenzustellen, reichte für einen veritablen Shitstorm im Sittengehege:

https://www.nzz.ch/feuilleton/wem-helfen-die-retter-im-mittelmeer-den-schleppern-oder-den-fluechtlingen-schon-die-frage-zu-stellen-reicht-um-einen-aufschrei-auszuloesen-ld.1403292

Der Wunsch, die Redaktion möge der Kollegin beistehen, blieb jedoch ungehört. Wie üblich folgte dann eine Groteske und schlußendlich die Posse:

https://www.nzz.ch/feuilleton/medien/migration-eignet-sich-stets-fuer-shitstorms-ld.1403468

Andererseits kommt es vor, daß sich sich selbst ein Berater der SPD-Grundwertekommission unwidersprochen kritisch äußern darf:

https://juergenfritz.com/2018/07/11/nida-ruemelin-offene-grenzen/

Der Philosoph erklärt : Unkontrollierte Migration könnte alles infrage stellen, was den Menschen lieb und teuer ist, angefangen von Rechtsstaat und Demokratie bis hin zu “sozialen und humanitären Standards“. Oha!

http://www.maz-online.de/Nachrichten/Politik/Die-neue-Liebe-der-deutschen-Politik-zur-Grenze

Nida-Rümelin wünscht sich daher einen “Marshall-Plan für Afrika“. In Anbetracht der Tatsache, daß seit der Entkolonialisierung mehr als 2 Billionen Dollar nach Afrika geflossen sind, stellt sich wohl eher die Frage: Wieviel Marshall verträgt der schwarze Kontinent denn überhaupt noch? Die Antwort findet sich in einem lesenswerten Beitrag in der Basler Zeitung. Unser Artikel der Woche:

https://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/der-westen-soll-die-entwicklungshilfe-einstellen/story/14991589

Zurück zu den von Nida-Rümelin genannten sozialen Standards. Vom Nobelpreisträger Milton Friedman stammt die These: Man kann entweder einen Sozialstaat haben oder offene Grenzen, aber nicht beides zugleich. Das erscheint bei näherer Betrachtung so folgerichtig, daß sich selbst Jakob Augstein dieser Logik nicht entziehen kann. Was aber schließt der edle Salonkommunist und Millionär daraus? Genau: Schaffen wir den Sozialstaat doch einfach ab:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/einwanderung-ein-deutscher-traum-kolumne-a-1217379.html

Offenbar ist die Linke bereit, auch elementare Errungenschaften noch zu opfern, nur um ihrer wichtigsten Zielvorstellung (die Abschaffung Deutschlands) nicht entsagen zu müssen!

Bis eben gerade hatte doch alles noch so wunderbar funktioniert. Die Leitkultur ist links. Man war auf ganzer Linie siegreich:

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/kunst-und-kultur-sind-links/

Allerdings stellt es sich oft weit schwieriger dar, einen Sieg zu halten, als ihn zu erringen – vor allem, wenn die Waffenkammern längst museal in die Jahre gekommen sind. Kritisch und unangepaßt sind heute die Anderen. Was im linken Lager jedoch wächst, ist der gewaltbereite Flügel:

https://www.nzz.ch/international/deutschland/g-20-gipfel-in-hamburg-brennen-fuer-den-revolutionaeren-umsturz-ld.1305347

Zum Schluß sei (wie so oft) die bekannte Frage aus dem Gedicht von Kästner gestellt:  Wo bleibt das Positive?

Nun, für die vergangene Woche war das nicht schwer zu beantworten: Die 12 Kinder und ihr Trainer wurden, kurz bevor das Wasser wieder bedrohlich anstieg, aus der Tham-Luang-Höhle in Thailand gerettet. Prompt ereifert man sich im Erregungsmilieu über das selektive Mitgefühl der Deutschen:

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2018/grenzenlose-naivitaet/

So fragte der Moderator des ARD-Magazins „Monitor“: „Warum interessieren uns die zwölf Jugendlichen in Thailand mehr als tausende ertrunkene Flüchtlinge im Mittelmeer?“ Die Zuschauer sollen sich also schämen, für ihre Anteilnahme an einer multimedialen Dauerberichterstattung, die ihnen eine quotengeile Journaille als Live-Event im Instant-Modus präsentierte. Wie in „Reporter des Satans“ mit Kirk Douglas wurde kein Detail ausgespart, Bilder liefen als Endlosschleife, in der Rettungs-Show saß man nicht nur bei ARD und ZDF in der allerersten Reihe. Aber stellen wir uns die Frage ruhig einmal unvoreingenommen. Warum messen wir mit zweierlei Maß? Eine Antwort findet sich bei Michael Klonovsky…

https://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna/item/905-10-juli-2018

und Alexander Wendt:

https://www.publicomag.com/2018/07/hoehlengleichnis-fuer-fortgeschrittene/

Mögen die 12 Jungs in Zukunft wieder ruhig schlafen können. Vor allem aber wünschen wir dem unglücklichen Trainer einen Lichtblick aus der Höhle seiner selbst, da er sich für das leichtsinnige Abenteuer wahrscheinlich noch lange Zeit bitterste Vorwürfe machen wird.

Andreas Urbanek

Sprecher AfD-Kreisverband Dortmund