Das Dresdener Kabarett „Die Herkuleskeule“ zehrt noch heute von seinem legendären Ruf als respektloseste Lästerhöhle im untergegangenen Tal der Ahnungslosen. Man erlaubte sich politisch-blasphemische Späße, für die der ostzonale Normalbürger im Publikum gleich mehrere Jahre in Bautzen hätte einfahren können. Dementsprechend begehrt waren die Karten und galten als Bückware ersten Ranges. Die Dresdener liebten ihre Keule, ziele sie doch präzise von unten nach oben und traf dort immer die Richtigen.
Heute sind die Keulen aus anderem Holz geschnitzt. Geschwungen werden sie nunmehr von oben nach unten durch die politische Nomenklatur der Bundesrepublik und ihre vorauseilend gehorsamen Blockwarte. Don Alphonso war das erste Opfer in der vergangenen Woche. Die zur TAZ mutierte FAZ schickt ihren besten Blogger sang- und klanglos in die Wüste:
https://unbesorgt.de/deus-ex-faz-don-alphonso-wird-abgeschaltet/
Also sprach Hoffmann von Fallersleben: Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant…
http://vera-lengsfeld.de/2018/03/09/die-gruenen-koennen-das-denunzieren-nicht-lassen/
Wer steht wohl als nächstes auf der Abschußliste des linksradikalen Wächterrates? Fleischhauer beim Spiegel oder Martenstein beim Tagesspiegel? Das Wort mag noch frei sein, die Wortführer sind es längst nicht mehr:
https://www.nzz.ch/meinung/aristoteles-fuer-demokraten-ld.1363292
Schon werden hochangesehene Schriftsteller von ihren Verlegern öffentlich gerüffelt, wenn sie sich erdreisten, den verbindlichen Meinungskorridor zu verlassen…
https://www.publicomag.com/2018/03/ausweitung-der-moralkampfzone/
Suhrkamp schämt sich nicht, den eignen Autor selbstgefällig mit der Moralkeule zu traktieren. Wie schlecht es um die Meinungsfreiheit in diesem Land inzwischen steht, haben Tellkamps Gesinnungslektoren damit eindrucksvoll illustriert.
Die ehemalige SED-Genossin und jetzige sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst diagnostizierte säuerlich eine „Privatmeinung“. Das wiederum läßt Michael Klonovsky fragen, was bei einem Schriftsteller denn sonst noch ggf. für Meinungen denkbar sind…
https://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna/item/786-10-maerz-2018
Auch im literarischen Milieu darf also gewettet werden: Wen trifft als nächstes der moralische Keulenschlag? Tippen wir mal auf Monika Maron. Die Autorin gibt mit ihrem Roman „Munin oder das Chaos im Kopf“ jenen Frauen eine Stimme, die sich mit den Folgen der aktuellen Massenzuwanderung alleingelassen fühlen…
https://cora-stephan.blogspot.de/2018/03/munin-der-roman-zur-lage-und-zur-zeit.html
Mit der Bezugnahme auf den 30jährigen Krieg, schlägt die Maron einen Bogen zu den heutigen Religionsfehden – auch und vor allem zu jenen, in unserer mitteleuropäischen Gegenwart. So bedrohten muslimische „Sicherheitsmitarbeiter“ mit Kriminalitätshintergrund auf der ITB in Berlin den Stand Israels…
Geradezu prosaisch mutet die Wortfindung der Polizei an. Es handle sich um „politisch aufgewühlte Männer“:
https://tapferimnirgendwo.com/2018/03/10/politisch-aufgewuehlte-maenner-worte-bewusst-gewaehlt/
Das politische Wühlen und Aufwühlen scheint auf Messen ohnehin schwer in Mode zu kommen. In Leipzig sollen in der nächsten Woche Verlage ihre Bücher präsentieren – aber bitte nur die richtigen! Die falschen Werke werden samt ihren Herausgebern von den zivilgesellschaftlichen Sittenwächtern auf den Index gesetzt:
Zu derlei verfemten Drucksachen zählt sicher auch eine Neuerscheinung unter dem Titel „The Strange Death of Europe“…
Wer wissen will, was Douglas Murray damit meint, schaue zum Beispiel nach Schweden,
https://www.nzz.ch/international/schwedens-zerplatzter-integrations-traum-ld.1362803
ins bunt gewordene Irland…
oder ins heimische Land der Irren, in der die kindliche Kaiserin umgeben von Personenschützern gut und gerne lebt. Frauen, die hingegen selbst für eine Armlänge Abstand sorgen müssen, können beim täglichen Aushandeln des Zusammenlebens dabei schon mal den Kürzeren ziehen:
Das sind allerdings Vorfälle, über die reden unsere Berufssuffragetten nun weniger gern. Sie gehen die testosteronale Problematik grundsätzlicher an. Wenn erst mal das Nationalhymen korrekt umgegendert ist…
werden sich alle sexistischen Probleme wie von selbst lösen. Nur Broder ist mal wieder skeptisch:
Den Brüller der Woche aber lieferte die Marketingabteilung einer bekannten Drogeriekette. Der Firmenname soll sich (und das ist kein vorgezogener Aprilscherz) in Zukunft mehr an der Stute, als am Hengst orientieren. Ob bei der werbewirksamen Geschlechtsumwandlung aus dem
Rossmann tatsächlich eine Rossfrau wurde – oder doch nur ein müder Wallach – muß noch amtstierärztlich festgestellt werden.
Wir aber greifen (in Vorfreude auf die kommende Messe in Leipzig) an diesem Sonntag Abend beherzt ins Bücherregal, um uns (passend zum rossrassigen Thema) an Douglas Adams zu delektieren:
„Der Reiseführer Per Anhalter durch die Galaxis definiert die Marketing-Abteilung der Sirius-Kybernetik-Corporation als »ein Rudel hirnloser Irrer, die als erste an die Wand gestellt werden, wenn die Revolution kommt« […]. Komischerweise definierte ein Exemplar der Encyclopaedia Galactica, das das große Glück hatte, aus der tausend Jahre entfernten Zukunft herauszufallen, die Marketing-Abteilung der Sirius-Kybernetik-Corporation als »ein Rudel hirnloser Irrer, die als erste an die Wand gestellt wurden, als die Revolution kam«.“
aus: „Per Anhalter durch die Galaxis“ Kapitel 11
zitierte
Andreas Urbanek
Sprecher AfD-Kreisverband Dortmund