Zum Ende der vorigen Woche sah alles nach einem Horst-Case-Szenario aus. Seehofer war drauf und dran, der großen Fremdenführerin die Brocken vor die Füße zu werfen. Das Publikum hielt den Atem an. Muxmäuschenstill war es plötzlich im Land des vorzeitigen Atom- und WM-Ausstiegs. Wird er es tun? Und tatsächlich! Mit der Pose eines Heldentenors in der Künstlergarderobe erklärt er seinem Intendanten Söder: „Ich kann so nicht arbeiten, ich reise ab!“ Eine herrliche Seifenoper…

https://www.achgut.com/artikel/horst_of_cards_die_telenovela

mit Cliffhanger! Fortsetzung folgt! Schon ertönen erste Nachrufe auf den vermeintlichen Politkadaver, genüßlich fleddert die merkeltreue ARD den Leichnam des mutmaßlich Verblichenen:

https://www.cicero.de/kultur/horst-seehofer-tagesthemen-kai-gniffke-caren-miosga-cdu-csu-journalismus

Am darauf folgenden Montag macht der zweite Akt im deutschen Staatstheater den zwangsgebührenfinanzierten Spoiler zur Makulatur: Wiederauferstehung! Rücktritt vom Rücktritt – eine seehofersche „Negation der Negation“ wie aus dem Lehrbuch des dialektischen Materialismus – nur eben rein ideell, auf der „Grundlage einer Fiktion“…

http://sichtplatz.de/?p=11116

und Schwupps, haben sich alle wieder lieb. Der Horst, die Angela und selbst Fräulein Peinlich von der SPD finden, daß alles super gelaufen ist. Als Erkenntnis folgt daraus: Die Realität macht nur miese Laune, wir brauchen viel mehr fiktive Elemente in der Politik!

https://www.welt.de/politik/deutschland/article178960718/Politische-Sommerfeste-Feiern-mitten-in-der-Koalitionskrise.html

So hat die führende Spezialdemokratin (…und ab morgen kriegen sie in die Fresse) Seehofers Fiktionalkompromiß staatstragend durchgewunken, denn an Neuwahlen will auch sie nicht schuldig sein. Immerhin habe man die Schaffung eines Einwanderungsgesetzes veranlaßt. Daß damit eine Forderung der AfD eingemeindet wurde, läßt man besser unerwähnt. So wird denn alles bleiben, wie gehabt. Selbst Jogi der Löw merkelt weiter vor sich hin…

https://www.publicomag.com/2018/07/zeller-der-woche-25/

sehr ähnlich, wie die Bundesglucke. Wenn auch heftig gerupft, so hat sie ihren jüngsten Tag noch einmal überlebt…

https://www.nzz.ch/meinung/merkels-zermuerbung-ld.1401017

ist aber inzwischen mehr mit Machterhalt, als mit Machtausübung beschäftigt:

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2018/die-logik-des-machterhalts/

Nur in der walkürenhaften Zerstörung ihrer eigenen Partei leistet sie noch ganze Arbeit:

https://www.publicomag.com/2018/07/bruennhilde-merkel/

So dauert die vielbeschworene Merkeldämmerung an, jedoch sind die Tage der glücklosen Rautenschlepperin gezählt. Also sprach das Orakel von Pi:

http://www.pi-news.net/2018/07/asylkompromiss-der-anfang-vom-ende-der-aera-merkel/

Nun kann sich der Tod in der Oper ja bekanntlich über mehrere Arien und Rezitative hinziehen. Trotz diverser Messer im Rücken will die Diva einfach nicht von der Bühne, singt um ihr Leben, während das Publikum mangels Programmheft auch keine Ahnung hat, wie lange es noch dauert und ungeduldig auf dem harten bayreuther Gestühl hin- und herrutscht. Merkel ist  bekanntermaßen selbst Festspielenthusiastin und ließ in Sachen Dramaturgie mitunter erstaunlich tief blicken: Rückblende ins Jahr 2008 – da hatte sie gerade bei der abendlichen Pokerrunde in der amerikanischen Botschaft ihren Friseur an einen Geschäftsmann aus den USA verloren (von dem schon öfter die Rede war) und sich zudem (moralisch sehr korrekt) in einer führenden Sehbehindertenwerkstatt für die Operngala in Oslo neu einkleiden lassen.

https://www.welt.de/jahresrueckblick-2008/april/article1899926/Wieviel-Dekollete-darf-eine-Kanzlerin-zeigen.html

Kann sich noch jemand an den Bohei erinnern? Merkel schaffte es mit ihrem Dekolleté bis ins Time-Magazin. Oder verwechsle ich das gerade mit Dolly Buster? Egal, für eine ostdeutsche Mecklenburgvorpommeranze war der Auftritt in jedem Fall ein Top-Act. Vera Lengsfeld ließ damals noch auf Augenhöhe mit der frivolen Kanzlerin im MeToo-Look plakatieren, wofür sie prompt vom Christian grob angewulfft wurde:

https://www.welt.de/politik/bundestagswahl/article4338165/Lengsfeld-Merkel-hat-Busen-Plakat-nicht-gestoppt.html

Hey, das waren Zeiten! Zu Lengsfelds Ehrenrettung muß man aber sagen, daß die heute merkelwürdige Bundesmutter damals noch ganz anders aufgelegt war. „Die multikulturelle Gesellschaft ist grandios gescheitert.“ Zitat von einer gewissen Angela M. auf einem CSU Parteitag. Glauben Sie nicht? Man lese: deutsche Interessen, Identität und Patriotismus werden gefeiert, wie auf einem Kyffhäusertreffen:

http://www.faz.net/aktuell/politik/csu-parteitag-die-neue-sprache-angela-merkels-1193517.html

Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich: Was hat die Dame in den letzten 14 Jahren geraucht, um so konsequent die Drehrichtung zu wechseln? Leider werden wir es so schnell nicht erfahren, aber es muß zweifellos ein hammerhartes Zeug sein! Meine Vermutung: Seitdem die Bundeswehr in Afghanistan den Mohnanbau überwacht, geschehen seltsame Dinge in diesem, unserem Lande. Werden die Maschinen nach dem Rückflug eigentlich kontrolliert? Maximal 14 Tonnen Hasch passen in die Transall-C160. Das reicht für mehr als nur einen Presseball. Damit bekommt man die Regierungsfraktion samt Ministerialbürokratie eine komplette Legislaturperiode lang „completely stoned“ (wenn man mal von strammen Meth-Usern, wie Michael Hartmann oder Volker Beck absieht). Es kann eigentlich nur am Kiffen liegen. Eine andere Erklärung erschließt sich mir nicht. So wurde Merkel selbst für die linke „New York Times“ von der „Verteidigerin das freien Westens“ zu dessen Albtraum:

https://www.welt.de/politik/ausland/article178988502/Angela-Merkel-New-York-Times-Journalist-fordert-Ruecktritt-der-Kanzlerin.html

Zitat: „Merkels Versagen besteht darin, daß sie aufhörte, konservativ zu sein.“ Bingo! Die ursprüngliche Verantwortung für die Erosion der bürgerlichen Gesellschaft tragen trotzdem andere. Merkel ist nur ein intellektuell sehr schwaches Symptom der kulturellen Hegemonie von Links. Begonnen hat alles mit der Eroberung der Lehrstühle an den Universitäten. Als einer der Säulenheiligen dieser feindlichen Übernahme wird Jürgen Habermas vom Establishment geehrt:

https://www.welt.de/kultur/article178840510/Juergen-Habermas-Die-Mitveranwortung-linker-Denker-am-Rechtsruck-in-Deutschland.html

Zusammen mit andern Neomarxisten, wie Adorno, Horkheimer oder Marcuse gelang es Habermas als Protagonist der sogenannten „Frankfurter Schule“ den geisteswissenschaftlichen Diskurs an sich zu reißen. Die Folgen waren verheerend. Konservative Denker wurden nach 1968 praktisch mundtot gemacht. Wer es wagte aufzubegehren, sah sich mit gewaltbereiten Flegeln aus gutem Hause konfrontiert, für die das Werfen ihrer Molotowcocktails so selbstverständlich war, wie das Anbeten von Massenmördern vom Schlage eines Maos, Trotzkis oder Che Guevaras. Versammelt sich heute im Gegenzug eine patriotische Jugend, um mit gewaltfreiem Aktionismus öffentlich aufzutreten, zieht der inzwischen auf dem linken Auge blinde Staat alle Register zu deren Einschüchterung:

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2018/ohnmacht-verzweiflung-wut/

An den angelsächsischen Universitäten regt sich gegen die linke Orthodoxie inzwischen Widerstand:

https://www.nzz.ch/feuilleton/akademischer-klimawandel-gegen-die-linke-orthodoxie-an-den-angelsaechsischen-universitaeten-regt-sich-widerstand-ld.1400502

während in deutschen Hochschulen noch immer lustig nach Ulbrichts Zehn Geboten der sozialistischen Doppelmoral denunziert wird:

https://www.achgut.com/artikel/bremer_schulen_mit_leistungskurs_doppelmoral

Ein ehemaliger Innenminister hat den Mut zur Wahrheit und nennt die Kinder beim Namen:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article178569918/Hans-Peter-Friedrich-bezeichnet-Anti-AfD-Demonstranten-als-Linksfaschisten.html

Zur Strafe wird Friedrich per gutmenschlichem Shitstorm sofort nazifiziert. Sarrazin kennt das schon. Neu ist für ihn, daß sein Verlag sagt, man hätte das Manuskript vorsätzlich verlegt, um es nicht verlegen zu müssen. Religionskritik ist für „Random House“ gleichzusetzen mit Blasphemie und
jene hat der Prophet ja schließlich verboten:

https://www.achgut.com/artikel/Extremwetter_im_politischen_klimawandel

Dazu passend noch eine Stilblüte aus dem Focus:

https://www.focus.de/regional/essen/essen-viel-heisse-luft-in-kevelaer-wallfahrtsstadt-ab-heute-mekka-der-heissluftballon-fans_id_9218527.html

Die katholische Wallfahrtsstadt Kevelaer wird also zu einem Mekka! Man stelle sich die Schlagzeile umgekehrt vor: Heißluftballons auf Kreuzfahrt nach Mekka. Das wäre doch mal ein multikulturelles Experiment mit absehbar klarem Ausgang.

Apropos „heiße Luft“: Wie steht es aktuell eigentlich um die Rettung des Weltklimas? Nehmen wir uns die Zeit für eine umfassende Inspektion:

https://www.achgut.com/artikel/kleine_inspektion_am_klimadampfer

Die Firma VW (früher bekannt für den Verkauf von umweltschädlichen Fortbewegungsmitteln) ist im Klimaschutz inzwischen beispielgebend. Nicht nur, daß man dazu übergegangen ist, aus Automobilen konsequent Autoimmobilien zu machen – nein man geht noch einen Schritt weiter und führt den „BER“ endlich zur Marktreife:

https://www.achgut.com/artikel/der_sonntagsfahrer_vw_asyl_im_ber

Was gab es sonst noch Positives in der 27. Kalenderwoche? Nun, zum Beispiel hat die EU Volksnähe demonstriert, indem sie von ihren EUntertanen wissen wollte, ob die Sommerzeit denn überhaupt noch als zeitgemäß erachtet wird. Das hätte interessant werden können, wenn…

ja wenn nicht der für die Umfrage verwendete Webserver sofort in die Knie gegangen wäre…

https://sorry.ec.europa.eu/

Wie nannte die Kanzlerin das Internet? Neuland? Ja, offensichtlich!

Hier aber jetzt was richtig Positives…

https://www.focus.de/politik/deutschland/emnid-sonntagstrend-afd-und-spd-gleichauf-rechtspopulisten-steigen-in-umfrage-auf-rekordwert_id_9224422.html

und zum ultimativen Schluss noch eine Rückblende: Vor genau einer Woche stand das Schicksal des Bundesinnenhorsts auf Messers Schneide. Es mußte etwas geschehen, aber es durfte nichts passieren! Zum Glück ist nun weder etwas geschehen, noch ist etwas passiert. „Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen!“ Oder doch?

Ja, da hinten ist was los!  Hört Ihr die Musik? Also haken wir uns alle mal unter und schunkeln wir mit:

„Alles hat ein Ende, nur der Horst hat zwei…“

summt mit alternativer Stimme
Andreas Urbanek

Sprecher AfD-Kreisverband Dortmund