Als die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoğuz am 21.09.2015 mit ihrem „Eckpunktepapier für eine integrative Flüchtlingspolitik in Deutschland“ vorstellig wurde, konnte der aufmerksame Leser dem Opus einen denkwürdigen Satz entnehmen: „Unser Zusammenleben muss täglich neu ausgehandelt werden.“ Künftig würden also nicht mehr Recht und Gesetz das unmittelbare Miteinander bestimmen. Nein, die Regeln der Gesellschaft sollen täglich – wie auf einem orientalischen Basar – neu ausgehandelt werden. In jenen Kulturen, die heute noch von Familienclans beherrscht werden, hat sich das Feilschen um Sein oder Nichtsein schließlich bestens bewährt. „Unsere Gesellschaft wird weiter vielfältiger werden, das wird auch anstrengend, mitunter schmerzhaft sein“ weissagte die damalige Staatsministerin anno 2015 und sollte Recht behalten. Auch Dortmund ist vielfältiger, anstrengend und für so manchen Multikulturalisten auch schmerzhaft geworden. Wie den heutigen „Ruhr Nachrichten“ zu entnehmen ist, fand ein solcher Verständigungsprozess mittels Eisenstangen, Zaunlatten und Messern im Bereich Missundestraße / Schleswiger Straße statt:
Die eintreffende Polizei unterbrach abrupt das Aushandeln des Zusammenlebens zwischen zwei rumänischen Großfamilien und schrieb anschließend in einer Pressemeldung von einer 250 Personen starken, auffallend emotionalisierten Gruppe. Leider kann Frau Özoğuz den so kräftig Aushandelnden nicht mehr beispringen, da ihr Ministersessel inzwischen weitergeschoben wurde. Unvergessen aber bleibt ihr Ausspruch: „Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht zu identifizieren.“ Diesen Eindruck gewinnt man in der Dortmunder Nordstadt ganz selbstverständlich.