Gegen die Stimmen der AfD-Ratsfraktion haben die Altparteien auf der letzten Ratssitzung der Errichtung eines Denkmals am Phoenix-See für die Zwangsarbeiter im II. Weltkrieg zugestimmt.
Dazu hatte Heiner Garbe, Vorsitzender unserer Ratsfraktion, vor der Beschlussfassung im Rat ausgeführt:
„Wir werden dieser Vorlage nicht zustimmen. Über 70 Jahre nach Kriegsende kommt man jetzt also auf die Idee ein Denkmal für Zwangsarbeiter zu installieren. Ich weise nur darauf hin: Unsere Stadt ist voll von Denkmalen und Stätten der Erinnerung, die auf die Zeit des II. Weltkriegs focussieren.
Wir haben die
Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Das Bittermark-Mahnmal
Jüdische Gedenkstätten
den Platz der alten Synagoge
Wir haben sicherlich eine Verantwortung vor der Geschichte. Das bestreitet niemand. Eine Inflationierung von Denkmalen in der Stadt nützt allerdings niemandem. Dadurch wir auch keine neue Qualität der Erinnerungskultur geschaffen, sondern nur eine wabernde Kollektivschuld am Leben erhalten, die uns kriegsnachgeborene Deutsche seit jeher belastet und die dazu beiträgt, dass ein patriotisches Selbstbewusstsein – wie es in anderen europäischen Staaten vorhanden ist – in Deutschland nur rudimentär ausgebildet ist. Selbst die Deutsche Nationalmannschaft heißt inzwischen nicht mehr Deutsche Nationalmannschaft, sondern „die Mannschaft“.
Wir sollten uns in der Erinnerungskultur endlich mal auf die Neuzeit focussieren und den 108 seit 1992 in Auslandseinsätzen gefallenen deutschen Soldaten unserer Bundeswehr ein Denkmal setzen“.