„Wer keine Probleme hat, der macht sich welche.“ So witzelten schon unsere Großmütter, so liest man es in den Büchern von Paul Watzlawik. Für eine interessante Neufassung dieser Regel, sorgt die politische Bühne: „Wer große Probleme hat, macht sich kleine“, denn Scheinthemen sind inzwischen ein geradezu unerlässliches Instrument im Spiel mit den Medien. Kleine Probleme eignen sich hervorragend, um die großen zu verdecken, man muss sie nur ausreichend aufblasen. Exzessive Verschuldung, marode Verkehrswege, wachsende Kriminalität, Bildungsmisere, Zuwanderung in die Sozialsysteme – alles doch nicht so schlimm – lasst uns erst mal über Ampelfrauchen diskutieren. Gleichberechtigung am Lichtsignal ist das Gebot der Stunde! Sich mit Haushaltsentwürfen zu beschäftigen, erscheint anstrengend und bedarf einer gewissen Fachkunde. Zu Ampeln hingegen kann jeder etwas sagen, da lassen sich ganz wunderbare Spiegelfechtereien herbeiführen. Falls das für abendfüllende dialektische Diskurse nicht ausreicht, nehmen wir gleich noch die Straßennamen mit ins Visier. Die Umbenennung von belastetem Asphalt ist natürlich enorm wichtig. Damit kann man die Bürgerschaft ganzer Stadtteile in eifrige Interaktion versetzen und die städtische Verwaltung hat vom graumäusigen Archivar in seinen staubigen Kellern bis hinauf zum strahlenden OB eine Chance, uns zu zeigen: „Sehet her, wir kümmern uns um Euch…“
Name ist bekanntlich nur Schall und Rauch. Also tönen und nebeln die Genossen, sonst könnte der Anwohner ja noch erkennen, daß seine feministisch korrekt beampelte Straße inzwischen aussieht, wie eine löchrige Dorfquerung in der untergegangenen DDR. Daher die pathetischen Inszenierungen im rotgrünen Lichtsignaltheater! The show must go on!
Auch die Presse hat sich des Themas angenommen. Weitere Details finden Sie bei:
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